Rezension

Der große Fremde - oder gibt es den Teufel?

Esch, Wilfried: Sieben- Der Teufel und die Pfaffenmütz (Die Bruderschaft des Teufels).
Historischer Bonn-Krimi. VMS, St. Augustin 2006. ISBN 3-936253-56-0. Taschenbuch kart.
246 S., 10,60 Euro.

In den letzten Jahren sind zahlreiche, mehr oder weniger gute Bonn-Krimis auf den Buchmarkt gekommen, ebenso wie Kriminalromane, die in Köln, Berlin, Nürnberg, an der Ahr, in der Eifel oder sonst wo im Lokalkolorit spielen. Das ist prinzipiell positiv und hat hohe Identifikationswirkung, insbesondere dann, wenn diese Romane in der Handlung und örtlichen Ansiedlung glaubwürdig und logisch sowie literarisch überzeugend sind.
Wilfried Esch ist dieses Kunststück gelungen. Sein nunmehr fünfter Krimi erfüllt alle Voraussetzungen für erfolgreiche und spannende, anspruchsvolle Befriedigung der Leselust.
Die Geschichte ist logisch aufgebaut, der Spannungsbogen steigend, der historische Hintergrund gut recherchiert, die Handlung ist gut nachvollziehbar, die Figuren und Charaktere überzeugend und Eschs Art zu schreiben ist witzig, kurzweilig und leicht lesbar.
Es geht um die Frage, ob es den Teufel gibt und wie viel Macht er über die Menschen hat. Es geht um Bündnisse mit dem Teufel, dem Antichristen, um Hexerei, Hexenverfolgung und fanatische Hexenkommissare am kurfürstlichen Hof zu Bonn. Hier spielen sich auch die Machtintrigen um Kurfürst Ferdinand ab, die ehrgeizigen Aktionen der Höflinge und "leitenden Beamten", der Pöstchenjäger, die mittels geheimdienstlicher Tätigkeit und Spionage versuchen, sich durch Klüngelei sowie Verrat Vorteile zu verschaffen und in den Machtauseinandersetzungen die Oberhand zu gewinnen.
Mitten im 30jährigen Krieg, in Bonn, Rheinbach, der Voreifel und auf der Rheininsel vor der Siegmündung versucht der Rechtsanwalt Matthias Liebknecht, Licht in das unheimliche Dunkel der vielfachen Morde und Mordversuche zu bringen. Liebknecht macht das mit strenger Logik, mit rationaler Systematik - oder gibt es vielleicht doch über- oder unterirdische Mächte, wie etwa den Teufel? Der große, versteckte, seine Verkleidung wechselnde "Fremde" macht Liebknecht das Leben im wahren Sinn des Wortes zur Hölle, ist ihm scheinbar immer ein paar Schritte voraus und bringt ihn und seine Umgebung in Lebensgefahr. Zu dieser unmittelbaren Umgebung gehören neben Liebknechts Schwester und seinem Schwager auch zwei Frauen, die den Advokaten mehr als mögen und zu denen sich eine dezente, subtile Liebesaffäre anbahnt . . .
Sehr anschaulich baut Esch das normale Alltagsleben der so genannten einfachen Leute in Stadt und Land in seinen Roman ein und - das darf natürlich nicht fehlen - den Bonner Karneval. Sehr eindringlich sind die Bilder, die Esch zu den kriegerischen Auseinandersetzungen um Glaubensfragen zeichnet: Katholiken gegen Protestanten, die imperialistischen Oranier der Niederlande mit Prinz Moritz von Nassau gegen das Reich mit Kaiser Ferdinand und die verbündeten Spanier. Wie beim imperialistischen Machtanspruch der Schweden in "Deutschland", getarnt als Krieg um die "Glaubensfreiheit", gehen auch die protestantischen Niederländer mit brutaler Gewalt gegen die auch nicht gerade zimperlichen katholischen Reichstreuen des Erzbistums Köln gerade in Bonn vor. Die Oranier bauen als Pfahl im Fleisch des katholischen Kurfürsten die Festung "Pfaffenmütz" auf dem Kemper Werth aus - auch darum tobt der Kampf der feindlichen Parteien.
Wer siegt letztendlich bei Wilfried Esch in dem blutigen, brutalen Kampf um politische Macht und zwischen den sieben Todsünden und sieben Kardinalstugenden? Natürlich bietet der clevere Autor (k)eine Auflösung des Rätsels; aber die wird hier nicht verraten . . .
Empfehlens- und lesenswert!

Februar 2007
Prof. Dr. Helmut Pütz
Bonn/Meckenheim


Zeit der Dämmerung

r.Alexandra L., Bonn , 23.10.2009
Normalerweise lese ich historische Romane sehr selten. Doch "Das Geheimnis der Rosenlinie" hat mich vom Fleck weg begeistert und gerade wegen seines Aufbaus fasziniert. Mir war bisher gar nicht bewusst, wie sehr das ehemalige Kurfürstentum Köln mit der Gralslegende verbunden war. So spielt der Roman in zwei Zeitebenen mit verschiedenen Handlungssträngen, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen und mich anfangs auch ein wenig irritierten. Dennoch sind alle Handlungsstränge miteinander verknüpft und entwickeln sich nach und nach zu einem immer dichter werdenden Netz, in das sich der Leser mit stetig steigender Spannung verfängt, um schließlich selbst in beinahe kriminalistischer Manier jeden einzelnen Knoten zu lösen, um das Arkanum des Buches zu enträtseln und dem Geheimnis der Rosenlinie auf die Spur zu kommen. Für mich besser als Dan Browns Sakrileg.

Rotherbaum, Bonn , 13.10.2009
Der Anfang des Buches hat mich ehrlich gesagt etwas verwirrt, weil es immer wieder Zeitsprünge gab und zwischen einzelnen Geschehnissen gewechselt wurde. Ich habe durchgehalten und es hat sich gelohnt, das Buch weiter zu verfolgen. Die Zeitsprünge machen im nachhinein einen Sinn und machen die Geschichte sehr spannend! Sehr gelungen und gut geschrieben - genau das richtige für die längerwerdende Abende! Ich kann es nur empfehlen und gebe 5 Sterne


Von Rolf Ständeke/Echo Nord am 14. Januar 2014
Format: Kindle Edition
Kurzinfo: Deutschland brennt! Hier kämpfen Protestanten gegen Katholiken.. Die Fürstenhäuser in Europa kämpfen um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich. Alles gerät aus den Fugen. Es wird das Tagebuch des Caesarius von Heisterbach gestohlen. Alles scheint aus dem Ruder zu laufen. Die kurfürstliche Residenzstadt Bonn, wird zum Mittelpunkt eines todbringenden Geheimnisses. Das Buch ist voll mit kriminellen Handlungen. Natürlich in der Zeit der Historie. Religion, Intrigen und eine versteckte Mystik bringen den Leser in eine Handlung, der mörderischen Hetzjagd.Auch das Geheimnis der beiden Kurfürsten, kann der Leser auf eine Spur bringen. Die Geschichte handelt eigentlich von einem Serienmörder, im mittelalterlichen Bonn. Trotzdem sind die einzelnen Passagen sehr gut in Szene gesetzt worden. Historisch recherchiert, stellen sich die einzelnen Kapitel in ein spannendes Licht. Dieser mittelalterliche Roman ist im Lempertz Verlag Königswinter erschienen. Eine wirklich erlebnisreiche gut geschriebene historische Geschichte, die den Leser in den Bann zieht. Wilfrieds Esch Romane zeichnen sich durch spannende Plots in einem detailreichen und historisch fundiert recherchierten Ambiente aus. Ich bin schon auf den zweiten Teil dieser Reihe >> Das Geheimnis der Rosenlinie << gespannt.
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Tolles Buch und klasse recherchiert
Von Trinchen am 4. Januar 2010
Format: Gebundene Ausgabe
Ich habe das Buch sehr genossen. Die Geschichteführung hat mich eingangs etwas verwirrt - es wird zwischen verschiedenen Geschichten hin- und hergesprungen. Allerdings ergibt das dann später auch wieder einen Sinn.
Ich freue mich schon auf den 2. Teil!

„Auf historisch-mysthischen Spuren im Bonner Raum”, 25.11.2010
Rezension von Shirley Holmes
In diesem Buch gibt es einfach alles: Historie gemischt mit kriminaler Handlung, Religion und Mystik. Beim Lesen fühlt man sich fast wie auf Dan Browns Spuren, nur in Bonn. Sicherlich ist die Ähnlichkeit im Schreibstil nicht zufällig. Mit 600 Seiten ist der Roman schon ein recht dickes Unterfangen, das sich aber allemal lohnt. Kaum aus der Hand zu legen.


Covertext: Deutschland brennt! Protestanten kämpfen gegen Katholiken, die europäischen Fürstenhäuser um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich. Mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges hegt der Kölner Kurfürst, Erzbischof Ferdinand non Wittelsbach plötzlich ein großes Interesse, seinen 400 Jahre zuvor unter rätselhaften Umständen ermordeten Vorgänger Engelbert von Berg, unter allen Umständen heilig sprechen zu lassen. Als aus dem Bonner Cassiusstift das Tagebuch des Caesarius von Heisterbach gestohlen wird, beauftragt der Kurfürst den Anwalt und Ermittler Matthias Liebknecht mit der Wiederbeschaffung dieser wertvollen Schrift. Doch der Anwalt hat es mit einem Gegner zu tun, der vor nichts zurückschreckt. Eine mörderische Hetzjagd quer durch Europa und vier Jahrhunderte beginnt. Welches Geheimnis verbindet die beiden mächtigen Kurfürsten über 400 Jahre? Die Jagd nach dem Dieb und Mörder führt Liebknecht schließlich auf die Spur eines uralten Mysteriums und einer schier unglaublichen Wahrheit. Die kurfürstliche Residenzstadt wird zum Mittelpunkt eines todbringenden Geheimnisses, das Jahrhunderte ruhte und urplötzlich zu einem neuen Leben erwacht.

Rezension: Historische Romane lese ich normalerweise lediglich mit der Hoffnung auf eine gut erzählte Story vor mittelalterlichem Hintergrund. Zu häufig fehlt mir sicheres Wissen zu geschichtlichen Daten, als dass ich tatsächliche historische Zusammenhänge erkennen oder einordnen könnte. Doch Wilfried Esch gelingt es mühelos, in die verschiedenen Zeitebenen hinein zu führen und diese konsequent immer mehr miteinander zu verflechten, bis sich ein schlüssiges und stimmiges Gesamtbild ergibt. Er schreibt spannend und gut recherchiert, vor dem inneren Auge entstehen überzeugende Schauplätze und Charaktere und beinahe atemlos folgt man den Protagonisten durch ihre Geschichte.

Ich muss jetzt unbedingt mal Zeit für den Folgeband finde

Rezensionen: Cornelia Niehus

Die Hexenjäger
Von Rolf Ständeke/Echo Nord am 22. Januar 2014
Format: Broschiert
Die Fortsetzung des historischen Romans >> Die Hexenjäger << aus >> Geheimnis der Rosenlinie <<, ist der zweite Teil einer brisanten Geschichte. Wir schreiben das Jahr 1626, mitten in den Wirren des 30 jährigen Krieges. Während der Jesuit Maurus van Leuven im Auftrag des Cöllner Churfürsten die Echtheit eines 400 Jahre alten Vermächtnisses überprüfen soll, reist der churköllnische Ermittler Matthias Liebknecht nach Rom, wo es durch den Pontifex, Papst Urban VIII. gebeten wird, den Tod des Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio zu untersuchen. Aber noch wissen die beiden Freunde noch nicht, wie eng ihre scheinbar unterschiedlichen Aufgaben miteinander verbunden sind. Sie geraten in ein perfides Ränkespiel von Ordensgemeinschaften, geheimen Bruderschaften, Kirche und Staat, ein höchst gefährliches Spiel des Hexenjäger. Sie kommen dabei dem Geheimnis eines verbotenen Evangeliums auf die Spur und ahnen nicht, dass dies eine unbeschreibliche Hexenjagd auslöst. Maurus van Leuven und Matthias Liebknecht, wissen noch nicht, wie die unterschiedlichsten Aufgaben nach denen sie suchen, eng miteinander verknüpft sind. Beide kommen zu dem Entschluss, dass zwei verfeindete Bruderschaften um Macht und Ehre kämpfen. Der Tod des Michelangelo Merisi, den man Caravaggio nennt, scheint mit einem unerklärlichen Auftrag verbunden zu sein. Nachforschungen ergeben, die Spur führt ihn auf eine Spur des Evangeliums der Maria Magdalena, den wahren Grund, scheint Matthias Liebknecht zu kennen. Eine Hexenjagd wird ausgelöst. Das Buch ist in der Edition Lempertz Königswinter erschienen. Auch der zweite Teil dieser spannenden ketzerischen Historie-Reihe, ist sehr ansprechbar. Detailreich und historisch fundiert, mit recherchierten Ambiente zeichnen den Autor Winfried Esch aus. Eine spannende Welt des Bonner Mittelalters. Interrogatis Ioannis, das geheime Buch der Ketzer.

Geheimtipp für Fans historischer Krimis
Von Sarah Luna am 25. März 2012
Wilfried Esch's fulminante Fortsetzung des "Geheimnis der Rosenlinie" hat mich absolut überzeugt. Die Einleitung schlägt die Brücke zum ersten Teil und holt den Leser ab; so kann man auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben gut einsteigen. Ist die Einleitung noch etwas deskriptiv und detailliert, so steigert sich der Autor danach von Seite zu Seite. Es war so spannend, dass ich das Buch in einem durchgelesen habe. Eine aufregende Verfolgungsjagd beginnt, durchzogen von Verschwörung, Intrigen und Komplotten und einer kleinen Romanze und endet mit einem Cliffhanger, der Lust auf Teil 3 macht. Mir gefällt besonders, dass der aus dem ersten Teil liebgewonnene Nebendarsteller, Maurus van Leuven, nun mehr in die Handlung eingebunden wird. Ein absolutes MUSS für Fans historischer Krimis.

Ilona B., Sankt Augustin , 25.05.2011
"Die Hexenjäger" ist ein unheimlicher, spannender und toll recherchierter Historienroman. Man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen, wenn man mit dem Buch einmal angefangen hat. Die düsteren Szenen sind fesselnd und lösen Gänsehauteffekt aus. Man fiebert regelrecht mit den Helden mit, fragt sich bangend, was wohl als nächstes geschieht. Auch die Auflösung am Ende ist überraschend, wer hätte denn gedacht, dass die Abenteuer von Maurus und Matthias am Ende eine wahre Hexenjagd auslösen. Für mich absolut empfehlenswert. Ach ja, zum Buch habe ich einen tollen Trailer bei youtube gefunden.


H. S., Bonn , 24.05.2011
Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Zeile. Rasante Szenenwechsel, gepaart mit tiefen Gefühlen der Angst. Man weiß nie, was gleich geschieht. Unheimlich und düster fand ich die Geschehniss im Kloster Villers. Die zweite Hauptfigur im Roman, Maurus van leuven, erhält einen eigenen Charakter. Den Zeitgeist des 17. Jahrhunderts finde ich besonders gut getroffen. Alles in allem ein kurzweiliges, unterhaltsames, spannungsgeladenes Abenteuer in der düsteren Welt des30jährigen Krieges. Hexenjäger, Inquisition, historisch belegte Personen, Orte und Geschehnisse bieten den beiden Helden des Romans ein exzellentes Umfeld. Ein wirklich gelungener historischer Krimi. Für jeden Fan von Mysterie, dunklen Geheimnissen und Gänsehaut ein echtes Muss. Besionders empfehlendswert ist auch der Buchtrailer