"Der Krieg der Hexenjäger" ist ein Buch, das dem Autor Wilfried Esch besonders am Herzen liegt.

Motivation:
Anfang 2012 Jahren berichtete u.a. die Kölner Zeitung Express über zwei in Düsseldorf hingerichtete vermeint-liche Hexen, die erst 16-jährige Helena Mechtheldis Curtens und die 47-jährige Agnes Olmanns.
Der Düsseldorfer Andreas Vogt beantragte bei der Stadt 273 Jahre nach der unfassbaren Gräueltat einen nach-träglichen Freispruch für die Opfer. Erschütternd fand Esch die Einstellung des Theologen Bernhard Meisen.
Er fordert: „Die beiden Frauen dürfen nicht rehabilitiert werden!“
Der Express schreibt weiter: »Die Einstellung des Düsseldorfer Katholiken ist im 21. Jahrhundert kaum nachzuvollziehen: „Die Umstände des Prozesses von 1738 sind dem Rat zu wenig bekannt, um da ein umfassendes Urteil für eine Rehabilitierung zu fällen“, gießt Meisen Öl ins Feuer. „Die Frauen waren wegen Gotteslästerung, Hostienschändung und sexueller Unzucht angeklagt. Dass beide Frauen in abergläubische Praktiken involviert waren, ist nach Stand der Akten unbezweifelt.“ Und demnach sei „nach damaliger Weltsicht“ der Tod auf dem Scheiterhaufen „so in Ordnung“ gewesen.«
Für Esch unfassbar und Grund genug, die Hintergründe der Hexenverfolgungen aufzugreifen und offen zu legen. Übrigens: Inzwischen gab und gibt es in vielen anderen Städten am Rhein ebenfalls Anträge auf Rehabilitierung vermeintlicher Hexen, was von der Presse aufmerksam verfolgt wird.

Der Roman "Krieg der Hexenjäger" spielt im Winter 1626/1627 und versucht die Hintergründe der Hexenverfolgung darzulegen.

Regionalbezug:
Handlungsorte sind hauptsächlich Bonn, Köln, Lechenich (heute Erftstadt); Nebenspielorte sind Brüssel, Wipperfürth, Gimborn und einige mehr.
Bonn war die Hauptstadt des Kurfürstentums Köln, gleichzeitig Residenz. Heute noch sind in Bonn viele der beschriebenen Häuser, Gaststätten etc. zu besichtigen; in Lechenich, heute Stadtteil von Erftstadt, stand eine kurfürstliche Landesburg, die heute noch als Ruine zu besichtigen ist. Dort war die Nonne Sophia inhaftiert und sie wurde dort auch hingerichtet; Brüssel war damals Residenzstadt des Statthalters/der Statthalterin der spanischen Niederlande; Wipperfürth im Bergischen Land ist der Geburtsort der Nonne Sophia. Heute noch wird über die Familie von Langenberg nachhaltig geforscht, zumal Nikolaus von Langenberg, Sophias Vater, damals ein bedeutender Jurist war. Diesbezüglich habe ich persönlichen Kontakt zu Dr. Franz Burghardt, einem Nachfahren der Familie und einem der bedeutendsten Forscher; Gimborn war der Geburtsort von Adam von Schwarzenberg, einem einflussreichen Beraters von Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg. Noch heute ist das Schloss erhalten. Zudem befinden sich viele andere bergische Schlösser und Burgen in der Nähe.
Kulturell wissenswert ist zudem, dass Bonn und weite Teile des Herzogtums Jülich-Kleve-Berg zwischen 1620 und 1623 niederländisch besetzt waren. In Bonn gab es auf einer Rheininsel eine Festung – die Pfaffenmütze. Noch heute ist der rheinische Dialekt sehr mit dem Niederländischen verwandt. Es gäbe noch viel mehr zu erzählen. . .

Thema in Kurzform:
Eschs Roman spiegelt eine der dunkelsten Seiten des 30jährigen Krieges wider: Die Zeit der Hexenverfolgungen. Hungersnöte, Seuchen, die Bestie Krieg und Aberglaube waren das eine Indiz, die Verfolgung von Protestanten, Häretikern, Esoterikern das andere Kriterium für die Verfolgung vermeintlicher Hexen. Erzählt wird die Geschichte der Nonne Sophia Agnes von Langenberg, die zunächst als lebende Heilige vom Volk verehrt, später dann als Hexe hingerichtet wurde. Ihr Schicksal war der Beginn einer der größten Verfolgungswellen gegen Hexen und fand bereits damals überregionale Beachtung. Daneben zeichnet die Geschichte ein Zeitbild geprägt von Aberglauben, Macht und Ohnmacht der Justiz am Beispiel des kurkölnischen Kommissars und Anwalts Matthias Liebknecht, der selbst in das Visier der Hexenjäger gerät.

Hintergrund:
Der historische Kriminalroman; er beinhaltet auch Mystery-, Grusel - und Horroreffekte. Man kann den Roman darum auch als historischen Thriller bezeichnen, da sich verschiedene Subgenre oft auch überlappen. Weiter könnte man ihn als Abenteuerroman betrachten, da er ein Abenteuer aus dem Leben der Titelfigur Matthias Liebknecht darstellt. Matthias Liebknecht hat bereits einige Abenteuer „erlebt“. 
Besonders durch die Mystery-Effekte erlangt Esch’s Roman jedoch ein gewisses Alleinstellungsmerkmal.
Der Roman spielt in der dunklen Jahreszeit. Entsprechend düster ist die Geschichte beschrieben, passend zur politischen Lage und zum Empfinden der damals lebenden Menschen, die sich durch Aberglauben und Hexenwahn getrieben dauernd am Abgrund wähnten. Hinzu kommen die katastrophale wirtschaftliche Lage, das unwirtliche Klima, Hungersnöte, Seuchen. Die wenigen Lichtblicke werden alsbald wieder von dunklen Wolken verdeckt. Was bleibt ist die Hoffnung auf ein Wunder und göttliche Hilfe.

Recherche/historischer Kontext:
Der Autor hat über Jahre historische Fachbücher, Lehrbücher, Fachzeitschriften, Filme (Dokumentationen), Fachberichte gesammelt und gesichtet.
U.a. waren dies Werkzeug des Historikers von Ahasver von Brandt, Montaillou von Emmanuel Ladurie Leroy, Taschenlexikon Dreißigjähriger Krieg von Friedemann Bedürftig, Der Krieg gegen die Hexen von G. Schormann, Hexen und Hexenprozesse in Deutschland von Wolfgang Behringer, Hexenprozesse. Ausgeburten des Menschenwahns im Spiegel der Hexenprozesse und der Autodafés von B. Emil. König, Der Hexenhammer – Malleus Maleficarum Jakob Sprenger u. Heinrich Institoris, Die Welt ist des Teufels von Rene Weis, Von den Geheimnissen und Wunder des Caesarius von Heisterbach von Helmut Herles, Dialogus Miraculorum - Dialog über die Wunder: Lateinisch/Deutsch von Caesarius von Heisterbach von von Sozomenos, Salamanes Hermeias Sozomenos und Günther Chr. Hansen von Brepols, Siegburger Blätter, Nr. 6, April 2005, Die Hexenprozesse in Siegburg, Heinrich der Werwolf von Elmar M. Lorey, Gimborn und seine Geschichte von Hans-Jochen Braudach, Confessional Sanctiti von Jürgen Beyer ET AL., Die älteste Geschichte der Stadt Bonn von Stadtarchiv Bonn, Geschichte der Stadt Bonn in vier Bänden, Bd 3: Bonn als kurkölnische Haupt- und Residenzstadt 1597-1794 von Edith Ennen u.a., Beiträge zur Bergischen Geschichte von Bergischer Geschichtsverein, Licht und Finsternis: Gnostisch-theosopische und freimaurerische-okkulte Geheimgesellschaften bis zur Wende des 20. Jahrhunderts von Karl R. H. Frick, Die Apokryphen - Verborgene Bücher der Bibel von Erich Weidinger, Ketzerei im Mittelalter. Häresien von Bogumil bis Hus von Malcolm Lambert und viele mehr.
Dazu wurden zahlreiche Stadtarchive und Kirchenarchive besucht und Unterlagen eingesehen, Anfragen an Landesarchive gestellt. Gesichtet wurden dabei Urkunden, Briefe, Urteile, Personallisten Visitationsberichte und Vieles mehr. Zudem konnte Esch über persönliche Kontakte zu Archivaren/innen, Stadtkonservatoren/innen, Fachdozenten und Museumsleitern/innen, Nachfahren von Adelsgeschlechtern usw. zusätzliche Informationen sammeln oder sich in persönlichen Gesprächen austauschen.

Zum historischen Kontext ist anzumerken, dass die Geschichte in der frühen Neuzeit angesiedelt ist und zwar in den 20iger Jahren des 17. Jahrhunderts, also bereits einige Jahre nach Ausbruch des 30jährigen Krieges. Der Kölner Kurfürst Ferdinand von Wittelsbach versuchte das Rheinland mit aller Macht zu rekatholisieren. Dabei bediente er sich insbesondere dem von ihm geschaffenen rechtlichen Instrumentarium zur Verfolgung von Hexen. Das Rheinland war durch den vorangegangen truchsessischen Krieg (1583 – 1588) verarmt und verheert. Hungersnöte und Seuchen, sowie marodierende Soldateska taten ihr Übriges. 1620 bis 1623 waren Bonn und weite Teile des Rheinlands niederländisch besetzt. Die holländische Besatzung wurde Anfang 1623 von spanischen Truppen vertrieben Die Bevölkerung misstraute zudem dem bayerischen Wittelsbacher auf dem Rheinischen Kurfürstenthron. Nicht zuletzt darum bezeichnete Kurfürst Ferdinand die Rheinländer „allhie als ein gar kaltes Volk“ (Zitat). Die wirtschaftliche Lage war auch geprägt durch die sogenannte "Kleine Eiszeit". Missernten Hungersnöte etc waren die Folge. Die Jahre 1601, 1618, 1628 wurden auch als Jahre ohne Sommer bezeichnet.